Mittwoch, 14. März 2012

Formel 1 - Countdown

Die Königsklasse geht in eine neue Saison. Weltmeister Sebastian Vettel will den Titel-Hattrick und Michael Schumacher im Mercedes endlich wieder vorne mitmischen! Doch was macht die Konkurrenz? Zweite Luft stellt euch bis zum Saisonstart in Australien jeden Tag drei Teams vor. Heute: AT&T Williams, Torro Rosso und Sauber F1 Team.


AT&T Williams

Fahrer:

Pastor Maldonado
Würde man die komplette Formel 1-Saison auf dem Stadtkurs in Monaco austragen, wäre der Venezulaner mit Sicherheit ein Topfavorit auf den Titel. Egal in welcher Rennklasse er unterwegs war, stets überzeugte der 27-Jährige im Fürstenstaat. In der Formel 1 gelang ihm sein bestes Ergebnis, trotz seiner Affinität zum weltberühmten Stadtkurs, allerdings in Spa-Franchorchamps. In der Saison 2011 belegte er dort den 10. Platz und fuhr seinen ersten und bis dato einzigen WM-Punkt ein.

Bruno Senna
Ein großer Name muss nicht immer förderlich sein. Nachdem Brunos Onkel Ayrton tödlich verunglückte, verbot seine Familie ihm die Motorsportkarriere. Der talentierte Bruno fand deshalb erst spät zurück zum Motorsport. Dennoch gelang ihm über die Formel 3 und die GP2 der Aufstieg in die Formel 1. In der Saison 2010 fuhr er erstmals für HRT. Doch ihm fehlte es an Konstanz und er musste sich in der darauffolgenden Saison zunächst mit der Rolle des Testfahreres (Renault) zufrieden geben. Allerdings durfte er zur Saisonmitte Nick Heidfelds Platz hinter dem Steuer einnehmen. Erste Erfolgserlebnisse stellten sich ein - im September konnte er in Monaco seine beste Platzierung feiern (Platz 9). Seit Jahresbeginn fährt er für das Team AT&T Williams, dort verdrängte er seinen Landsmann Rubens Barrichello.

Rückblick und Prognose:
Williams ist seit vielen Jahren Mitglied der Formel 1-Familie, doch die großen Zeiten sind längst vorbei. Nach dem Weltmeistertitel 1997 konnte das Team nicht an den großen Erfolg anknüpfen. Auch der letzte Grand Prix-Sieg liegt schon 7 Jahre zurück. Die letzte Saison war der absolute Tiefpunkt für das Team von Frank Williams. Lediglich 5 WM-Punkte fuhr das Team ein und musste dabei 9 Ausfälle hinnehmen (Saisonrekord). Nach einer internen Umstrukturierung hofft man nun auf Besserung. Die ersten Tests des Jahres liefen gut, der Umstieg auf einen Renault-Motor scheint sich auszuzahlen. Größte Schwachstelle des Teams könnte aber das unerfahrenen Fahrerduo sein.

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Scuderia Torro Rosso

Fahrer:

Daniel Ricciardo
Ricciardos Augenmerk dürfte vor allem auf dem Saisonstart liegen, denn der gebürtige Australier darf gleich im ersten Rennen vor heimischer Kulisse antreten. Der ehemalige Kartfahrer ist ein weiteres Talent aus der Red Bull-Schmiede. Nachdem er zunächst in der Formel 3 und der Renault-World-Series überzeugte, nahmen ihn die Österreicher in ihr Nachwuchsteam auf. Dort konnte er als Test- und Ersatzfahrer erste Erfahrungen im Formel 1-Boliden sammeln. In der letzten Saison kam er erstmals unter Realbedingungen zum Einsatz. Für das HRT-Team absolvierte er 11 Rennen und erreichte einmal den 18. Platz. In diesem Jahr will der 22-jährige seine Statistik aufbessern.

Jean-Eric Vergne
Wie sein Teamkollege ist auch Vergne ein sehr junger Fahrer. Mit 21 Jahren wird der Franzose sein Debüt in der Formel 1 feiern. Zuvor sorgte er vor allem auf der Kartbahn für Aufmerksamkeit. Bei Welt- und Europameisterschaften fuhr er in die Top 10 und empfahl sich für höhere Aufgaben. Auch in der Formel 3 und der Renault-World Series konnte Vergne überzeugen. Dies bescherte ihm die Aufnahme ins Red Bull Junior Team. Formel 1-Luft schnupperte Vergne erstmals in der letzten Saison, Torro Rosso setzte ihn dreimal als Freitagsfahrer ein. Nachdem er im Vorjahr ebenfalls beim Young Driver Test in Abu Dahbi überzeugen konnte, beförderte ihn Torro Rosso nun zum Stammfahrer.

Rückblick und Prognose:
Das ehemalige Minardi Team fährt seit 2006 unter dem Namen Torro Rosso („Roter Bulle“). Nachdem es ursprünglich als „Farm“-Team für das Red Bull Racing Team vorgesehen war, emanzipierte es sich im Laufe der Jahre und verfolgt nun eigene Ziele. Seit 2010 muss man aufgrund einer Regeländerung unabhängig vom Red Bull Team produzieren und kreiert den Wagen seitdem in Eigenregie. Den größten Erfolg feierten die Roten Bullen in der Saison 2008, als Sebastian Vettel den bislang einzigen Grand Prix-Sieg einfuhr. Nachdem die letzte Saison durchschnittlich verlief, trennte sich Torro Rosso von den Stammfahrern Buemi und Alguersuari. In der neuen Saison setzt man auf zwei unerfahrene Piloten. Bei den ersten Testfahrten lieferte beide überraschend schnelle Zeiten und schüren damit die Hoffnung in der neuen Saison konstant in die Punkteränge vorzustoßen.

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Sauber F1 Team

Fahrer:

Kamui Kobayashi
Seit der letzten Saison ist der Japaner einer seiner größten Stärken beraubt. Kobayashi liebt den Zweikampf und sorgte immer wieder mit spektakulären Überholmanövern für Furore. Doch seit der Einführung des „Drag-Reduction-System“, fällt sein besonderes Können kaum noch auf. Kobayashi stammt aus Osaka und fand früh einen Förderer im Autokonzern Toyota. Mit 17 Jahren ging er nach Europa und fuhr dort zunächst in der Formel Renault, die er 2005 für sich entscheiden konnte. Es folgte der Aufstieg in die Formel 3 und die GP2. Nachdem er in beiden Rennserien für Furore gesorgt hatte, nominierte ihn Toyota 2008 als Testfahrer für das Formel 1-Team. Dort feierte er in der ersten Saison sein Renndebüt. Beim Grand Prix in Brasilien ersetzte er Timo Glock und fuhr sogleich in die Top 10. Auch beim Saisonabschluss in Abu Dahbi überzeugte der Japaner und wurde umgehend von Peter Sauber verpflichtet. Für das Sauber Team belegte Kobayashi in zwei Jahren jeweils den 12. Platz der Fahrerwertung.

Sergio Perez
Perez kommt aus einer motorsportbegeisterten Familie. Sein Vater war bereits Rennfahrer und sein älterer Bruder Antonio ist NASCAR-Pilot. Unweigerlich fand auch Sergio seinen Weg in den Rennzirkus. Nachdem er einige Nachwuchsrennserien (Formel BMW, Formel 3, GP2) erfolgreich durchlaufen hatte, vergab das Sauber Team ein Cockpit an den jungen Mexikaner. Zum ersten Mal seit 30 Jahren fuhr wieder ein Mexikaner in der Formel 1. Beflügelt von den Ovationen aus seinem Heimatland, fuhr er im ersten Rennen wie entfesselt. Beim GP von Melbourne landetet er auf dem 7 Platz. Doch der Erfolg währte nicht lange, da die Sauber-Autos aus der Wertung genommen wurden. Perez ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken und wiederholte die Platzierung beim GP von Silverstone. Trotz einiger Querelen im weiteren Saisonverlauf, hinterließ der 22-jährige eine guten Eindruck und sicherte sein Cockpit für die neue Saison.

Rückblick und Prognose:
Seit dem Rückzug von BMW aus der Formel 1 tritt das Team unter dem Namen Sauber F1 Team an. Peter Sauber, der Gründer des Teams kaufte 2009 die Anteile von BMW zurück und führt das traditionsreiche Team nun in seine 20. Saison. Nachdem das letzte Jahr eher durchschnittlich verlief (Platz 7 in der Konstrukteurs-WM), will das eidgenössische Team zurück in die Erfolgsspur. Die ersten Testfahrten waren vielversprechend. In Barcelona fuhren Kobayashi und Perez jeweils Bestzeit. Vor allem das Reifenproblem aus dem Qualifying scheint behoben. Nachdem Sauber im Vorjahr immer wieder Probleme hatte die Reifen auf Temperatur zu bringen, gelang dies bei der Simulation beständig. Die guten Testfahrten und das neue Design lassen auf eine erfolgreiche Saison hoffen.

von Mattias Jahn

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