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Samstag, 17. März 2012

Formel 1 Countdown

Die Königsklasse geht in eine neue Saison. Weltmeister Sebastian Vettel will den Titel-Hattrick und Michael Schumacher im Mercedes endlich wieder vorne mitmischen! Doch was macht die Konkurrenz? Zweite Luft stellt euch bis zum Saisonstart in Australien jeden Tag drei Teams vor. Heute: der amtierende Weltmeister in Team- und Fahrerwertung - Red Bull Racing


Red Bull Racing

Fahrer:

Sebastian Vettel
Er etablierte den „Vettel-Finger“ in der Formel 1 und machte Heppenheim zum Motorsport-Mekka in Deutschland. Sebastian Vettel blickt mit seinen erst 24 Jahren bereits auf eine spektakuläre Karriere zurück. Die letzten beiden Jahre konnte dem Doppelweltmeister Niemand das Wasser reichen und vor allem die letzte Saison war eine Demonstration, die man in der Königsklasse lange nicht mehr gesehen hatte. Am Ende hatte er 122 Punkte Vorsprung auf den WM-Zweiten Jenson Button und konnte 11 von 19 Rennen gewinnen. Vettels Karriere begann früh. Bereits mit acht Jahren feierte er erste Erfolge im Kartsport und kam über die Formel BMW, Formel-3-Euroserie und die Renault-World-Series in die Königsklasse. Mit 19 Jahren debütierte er für BMW beim GP in Indianapolis und feierte ein Jahr später im Regen von Monza seinen ersten Sieg. Damals eine echte Sensation, denn mit dem Toro Rosso saß er in einem krassen Außenseiter-Boliden. 2009 wechselte er zu den „großen“ Bullen, wo er in der ersten Saison noch Opfer eines defektanfälligen Autos wurde. Trotzdem sprang noch der Vize-Weltmeistertitel heraus. Seit 2010 scheint er nicht mehr zu stoppen sein. In 81 Grand Prix-Rennen holte Vettel 30 Mal die Pole und konnte 21 Mal gewinnen. Kein Wunder, dass immer wieder Vergleiche zu seinem großen Idol Michael Schumacher angestellt werden.

Mark Webber
Der Australier blickt jetzt auch schon auf zwölf Formel 1-Jahre zurück. Nach Testfahrer-Engagements bei Arrows und Benetton stieg er 2002 ins Minardi-Cockpit. Über Jaguar (2003-2004), Williams (2005-2006) führte ihn sein Weg zu Red Bull Racing. Seinen ersten Grand Prix-Sieg konnte Webber allerdings erst in seiner siebten Saison (130. Rennen) einfahren. Damals siegte er beim Großen Preis von Deutschland am Nürburgring. Seitdem konnte er seine Statistik auf neun Poles und sieben Siege schrauben. Der spektakulärste Moment in seiner Motorsportkarriere war jedoch ein Crash bei den 24 Stunden von Le Mans im Jahr 1999. Ausgehoben von einer Bodenwelle überschlug er sich, flog mehrere Meter durch die Luft und landete auf dem Dach. Webber hatte Glück und blieb unverletzt.

Rückblick und Prognose:
Im Jahr 2005 stiegen die Jungs von Brause-König Dietrich Mateschitz in das damalige Jaguar-Team ein. Gleich in der ersten Saison setzte man mit 34 WM-Punkten ein Ausrufezeichen. Neben der ein oder anderen wilden Party im Fahrerlager gelang es den Bullen dann in den nächsten drei Jahren, sich im vorderen Mittelfeld zu etablieren. Der endgültige Sprung in die Weltspitze gelang dann in der Saison 2009. Beim Großen Preis von China sicherte sich das Team sowohl die erste Pole-Position als auch den ersten Sieg. Ab diesem Zeitpunkt war es nur noch ein kleiner Schritt bis zur absoluten Dominanz in den letzten beiden Jahren. Man gewann zweimal die Konstrukteurs-Wertung und mit Sebastian Vettel zweimal den Fahrertitel. Die Wintertest zeigten jedoch, dass McLaren Mercedes den Rückstand deutlich verkürzt hat und den Bullen dicht auf den Fersen ist. Erst mal kein Grund zur Sorge für Christian Horner und Co., doch die Trainingseinheiten und auch die Qualifikation in Australien heute Morgen sprachen eine noch deutlichere Sprache. Mit den Startplätzen fünf und sechs besteht nun deutlicher Nachholbedarf um McLaren und Mercedes GP nicht aus den Augen zu verlieren.

von Jonas Docter

Großer Preis von Australien

Das erste Saisonrennen steigt in diesem Jahr in Melbourne. Die traditionsreiche Strecke ist seit 1996 fester Bestandteil des Formel 1-Kalenders. Zweite Luft liefert euch alles Wissenswerte über den Kurs.

  • Von 1996 bis 2005 fand stets das erste Saisonrennen auf dem „Albert Park Circuit“ statt. Seit 2006 wechselt die Saisoneröffnung zwischen Bahrain und Melbourne. Der aktuelle Vertrag mit der Formel 1 läuft noch bis einschließlich 2015.
  • Die Strecke ist 5303 Meter lang und wird 58 Mal umrundet. Das ergibt eine Gesamtstrecke von 307,574 km. Pro Runde sind 16 Kurven zu meistern.
  • Dank einiger Vollgaspassagen bietet sich auf der Strecke häufig die Möglichkeit zu überholen. Vor allem auf der Start – und Zielgeraden und in der vorletzten Kurve wird gerne überholt.
  • Der Kurs um den „Lake Albert“ ist eine temporäre Rennstrecke. Erst 3 Monate vor Beginn des Rennens wird die entsprechende Infrastruktur errichtet. Mit Ausnahme des Rennwochenendes ist die Strecke Teil des Verkehrsnetzes. Deshalb ist die Piste bei Trainingsbeginn meist sehr schmutzig. Aufgrund der temporären Nutzung fehlt auch der Gummiabrieb auf der Strecke, welcher für den entsprechenden Grip sorgt.
  • Michael Schumacher ist Rekordsieger beim GP von Australien. Viermal gewann der Kerpener in Down Under. Auch die meisten Siege hintereinander verbuchte er, von 2000 bis 2002 hieß der Sieger stets Michael Schumacher. Seinen letzten Sieg feierte Schumi 2004. Zudem hat sein Rundenrekord (1:24,125 min) bis heute Bestand.
  • Die beste Teambilanz in Melbourne hat Ferrari. Sechsmal siegte die Scuderia, knapp gefolgt von McLaren Mercedes, die fünfmal erfolgreich waren.
  • Der Sieger in Melbourne hat in der Regel auch gute Chancen auf die Weltmeisterschaft. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 70% stand der Sieger des GP von Australien auch am Ende der Saison ganz oben auf dem Podium.
 von Mattias Jahn

    Freitag, 16. März 2012

    Formel 1 - Countdown

    Die Königsklasse geht in eine neue Saison. Weltmeister Sebastian Vettel will den Titel-Hattrick und Michael Schumacher im Mercedes endlich wieder vorne mitmischen! Doch was macht die Konkurrenz? Zweite Luft stellt euch bis zum Saisonstart in Australien jeden Tag drei Teams vor. Heute: Ferrari und McLaren Mercedes


    Scuderia Ferrari

    Fahrer:

    Fernando Alonso
    Der Spanier gilt in Expertenkreisen als bestes „Gesamtpaket“ aller Formel 1-Piloten. Schon im hoffnungslos unterlegenen Minardi-European-Team im Jahr 2001 überzeugte er die großen Rennställe, worauf Renault ihn zuerst als Testfahrer (2002) und schließlich als Stammpilot verpflichtete. Bereits in der ersten Saison für die Franzosen konnte Alonso beim Großen Preis von Ungarn seinen ersten Sieg einfahren – gleichzeitig der erste Formel 1-Erfolg für einen spanischen Fahrer. Zwei Jahre später krönte er sich bereits zum Weltmeister und konnte diesen Titel 2006 sogar verteidigen. Nach einem mäßig erfolgreichen Gastspiel bei McLaren Mercedes (2007) und einem fehlgeschlagenen Versuch mit Renault frühere Erfolge zu wiederholen (2008-2009), zog es ihn zu Ferrari. Dort stieg er auf zum bestbezahlten Piloten im gesamten Fahrerfeld (geschätzte 25 Millionen Euro pro Saison). In einem Herzschlagfinale verpasste er im letzten Rennen 2010 seinen dritten Weltmeistertitel und belegte letztes Jahr einen enttäuschenden vierten Gesamtrang. Aus Sicht des Spaniers wird es also mal wieder Zeit für Position eins am Ende der Saison.

    Felipe Massa
    Der 30-jährige Brasilianer geht in seine sechste Saison bei den Roten. Seit drei Jahren konnte Massa keinen Grand Prix mehr gewinnen und so scheint es fast, als hätte das dramatische Saisonfinale in Sao Paolo 2008 bei ihm ein Trauma hinterlassen. Damals verlor er vor heimischem Publikum den sicher geglaubten WM-Titel noch in der allerletzten Runde an den Briten Lewis Hamilton. Zudem kam 2009 ein schwerer Unfall, als ihn eine Stahlfeder von Rubens Barichellos Auto bei voller Fahrt am Helm traf. Seitdem scheint Massa nicht mehr der Alte. Nur noch zwei sechste und sogar nur ein elfter Gesamtrang sprangen am Ende heraus. Viel zu wenig für die Ansprüche der erfolgsverwöhnten Scuderia und so steht der elfmalige GP-Sieger in dieser Saison unter Druck.

    Rückblick und Prognose:
    Ferrari ist das erfolgreichste Team der Formel 1-Historie und blickt auf eine lange Tradition zurück. In 830 Starts konnten sie 215 Siege einfahren. Eine ganze Reihe gehen dabei auf das Konto von Michael Schumacher, der fünf Weltmeistertitel für den Rennstall einfahren konnte. Seit dem WM-Triumph 2008 von Kimi Räikkönen, wartet das Team allerdings auf einen weiteren Erfolg. Die letzte Saison war eine echte Enttäuschung, denn neben nur einem Sieg und keiner einzigen Pole-Position, musste man eingestehen, dass Red Bull und McLaren enteilt waren. Diese Lücke wollten die Jungs von Luca di Montezemelo im Winter eigentlich wieder schließen, doch die Wintertests versprachen nichts Gutes. Das Auto präsentierte sich nicht konkurrenzfähig und das Team enttäuscht. Bekommt man die Situation nicht schnell in den Griff, müssen sich die Italiener nicht nach vorne, sondern vielmehr nach hinten orientieren und den bevorstehenden Angriff von Mercedes GP abwehren.

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    Vodafone McLaren Mercedes

    Fahrer:

    Jenson Button
    Der Brite blickt bereits auf eine beachtliche Formel 1-Karriere zurück. Williams (2000), Benetton (2001-2002), BAR (2003-2005), Honda (2006-2008), Brawn GP (2009) und McLaren Mercedes (seit 2010) zählen zu seinen bisherigen Stationen. Neben seinem ersten GP-Erfolg 2006 auf dem Hungaroring, zählt der WM-Titel in der Saison 2009 sicherlich zu seinen größten Erfolgen. In seinen Anfangsjahren wurde Button oft belächelt und falscher Einstellung zum Motorsport bezichtigt, doch spätestens seit seiner unglaublichen Weltmeistersaison (6 Siege) gehört er zu den ganz Großen dieser Sportart. Auch in der letzten Saison war er der Einzige, der dem großen Dominator Vettel wenigstens eine Zeit lang die Stirn bieten konnte (3 Siege, 2. WM-Platz).

    Lewis Hamilton
    Was war die Schlagzeile über Lewis Hamilton in der Winterpause? Richtig, das angebliche Liebes-Comeback mit Sängerin Nicole Scherzinger. Der Brite ist zum Glamour-Boy des Formel 1-Zirkus geworden, obwohl er durchaus auch sportlich auf sich aufmerksam machen konnte. 2007 gelang ihm, als vollkommen unbekannter Rookie bei McLaren Mercedes, gleich vier Siege und WM-Rang zwei am Ende der Saison. In der darauffolgenden Saison war er dann am Formel 1-Olymp angekommen und ließ sich mit nur 23 Jahren als Weltmeister feiern. Seitdem rief er konstant seine Leistungen ab (zweimal WM-Rang 5, einmal 4), konnte aber im Kampf um den Titel nicht mehr mit eingreifen. Dafür waren seine Leistungen innerhalb einer Saison betrachtet nicht konstant genug. Drei Siegen in der letzten Saison stehen auch drei Ausfälle gegenüber und es kam immer wieder vor, dass Hamilton durch waghalsige Fahrmanöver gute Platzierungen verschenkte oder Zeitstrafen kassierte. Kann er sich in dieser Hinsicht zügeln, ist er diese Saison wieder ein echter WM-Kandidat.

    Rückblick und Prognose:
    Der Rennstall ist zwar schon seit 15 Jahren im Rennzirkus dabei, doch seit Kurzem erst als reiner Silberpfeil. Der Motor stammt zwar weiterhin von Mercedes, doch McLaren verkaufte 2009 seine Anteile an der deutschen Auto-Schmiede, um beim Erfolgsteam Brawn GP einzusteigen. Nun wird es Zeit an die erfolgreiche Vergangenheit mit Fahrern wie Mika Häkkinen oder David Coulthard anzuknüpfen, mit denen man 1998 den letzten WM-Titel feierte. Die letzte Saison kann und muss das Team zufrieden stellen, denn mit sechs Siegen und WM-Platz zwei von Jenson Button, haben die „Chrompfeile“ das Maximum herausgeholt. Gegen die Übermacht Red Bull Racing war die letzten Jahre einfach kein Kraut gewachsen. Die Wintertests zeigten aber, dass man diesen Rückstand im letzten halben Jahr aufgeholt zu haben scheint und sich nicht mehr entfernt wähnt von Vettel und Webber. Auch im ersten Freien Training am Morgen überzeugten Button und Hamilton mit einer Doppelführung. McLaren sitzt den Roten Bullen also wieder fest im Nacken.


    von Jonas Docter

    Donnerstag, 15. März 2012

    Formel 1 - Countdown

    Die Königsklasse geht in eine neue Saison. Weltmeister Sebastian Vettel will den Titel-Hattrick und Michael Schumacher im Mercedes endlich wieder vorne mitmischen! Doch was macht die Konkurrenz? Zweite Luft stellt euch bis zum Saisonstart in Australien jeden Tag drei Teams vor. Heute: Force India, Lotus und Mercedes GP.


    Sahara Force India F1 Team

    Fahrer:

    Paul di Resta
    Besonders den Fans der DTM ist di Resta ein geläufiger Name. 2007 stieg er erstmals für Mercedes ins Auto und wurde fortan von großen Erfolgen begleitet. In drei Vertragsjahren belegte er den zweiten, dritten und in der finalen Saison sogar den ersten Platz im Gesamtklassement. Neben seiner Tätigkeit als DTM-Pilot war der Brite immer wieder als Testpilot für McLaren und Force India unterwegs. Nachdem er 2010 nur einen Testvertrag erhielt und im Freitagstraining antrat, wurde er in der letzten Saison zum Stammfahrer bei Force India befördert. In seiner ersten F1-Saison bewies sich di Resta und überzeugte mit einem 6. Platz in Singapur.

    Nico Hülkenberg
    Hülkenbergs Karriereweg war stets vom Erfolg gepflastert. Schon in jungen Jahren wurde er deutscher Jugend-Kartmeister und deutscher Meister. Auch in der Formel BMW, der A1GP-Serie, der Formel 3 Euroserie und der GP2 war der „Hülk“ siegreich. Seine Erfolgsserie weckte Begehren bei den großen Teams der Formel 1 und so war es nur eine Frage der Zeit, bis der Deutsche seine ersten Rennkilometer im F1-Boliden absolvierte. Ab 2007 testete er für das Williams-Team, welches ihm 2010 ein Cockpit reservierte. Der Rookie fand sich umgehend ein und sorgte für ein erstes Achtungszeichen, als er in Sao Paolo die Pole Position einfuhr. Trotz einer soliden Saison mit einem 6. Platz in Ungarn, verlor er sein Cockpit an Pastor Maldonado. Force India bot ihm daraufhin den Job als Testfahrer an und beförderte ihn, nachdem man sich von Adrian Sutil getrennt hatte, zum Stammfahrer.

    Rückblick und Prognose:
    Das Team stieg 1991 als „Jordan Grand Prix“ in die Formel 1 auf. Unter Besitzer Eddie Jordan verzeichnete man erste Erfolge. Damon Hill und Heinz Harald Frentzen sorgten für 3 Grand Prix-Siege und bewegten sich im Dunstkreis der Weltmeisterschaft. Aufgrund von finanziellen Engpässen musste das Team 2005 verkauft werden. Nach mehrfachen Besitzerwechseln (Midland, Spyker) kaufte der indische Geschäftsmann Vijay Mallya das Team auf. Seitdem startet das Team unter dem Namen „Force India Formula One Team “. Dank der intensiven Partnerschaft mit McLaren konnte das Team schon einige Achtungserfolge einfahren, unter anderem einen 2. Platz in Spa-Francorchamps. Die vergangene Saison verlief erfreulich, Platz 6 in der Konstrukteurs-WM und Platz 9 in der Fahrerwertung gaben Anlass zur Freude. Nun will man den nächsten Schritt wagen und die Lücke zu den Topteams schließen. Die ersten Tests in diesem Jahr verliefen zufriedenstellend, allerdings hat das Team noch Probleme mit dem Setup des VJM05.

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    Lotus F1 Team

    Fahrer:

    Kimi Räikkönen
    Obwohl er seit 2009 kein Formel 1-Rennen mehr absolviert hat, ist Raikönnen nicht in Vergessenheit geraten. Schließlich gehörte der "Iceman" zuvor zu den Besten auf der Rennstrecke. Der Finne wurde 2001 vom Sauber-Rennstall verpflichtet, nachdem er in der Formel Renault nur 20 Rennen absolviert hatte. Doch mit einer Menge Talent glich er die mangelnde Erfahrung aus und wurde umgehend von McLaren verpflichtet. Dort konnte er an seine gute Rookiesaison anknüpfen und schrammte zweimal am Weltmeistertitel vorbei. 2007 verpflichtete ihn Ferrari als Ersatz für den zurückgetretenen Michael Schumacher. Raikönnen trat tatsächlich in die Fußstapfen des Rekordweltmeisters und kürte sich gleich in seiner Premierensaison zum Weltmeister. Weil er den Erfolg in den folgenden Jahren nicht wiederholen konnte und die Scuderia Fernando Alonso verpflichten wollten, musste Räikkönen das Team 2009 verlassen. Nach zwei Jahren als Rallyefahrer kehrt der Finne nun zurück.

    Romain Grosjean
    Grosjeans Formel 1-Karriere war eigentlich schon vorbei. Als Renault-Testfahrer ersetzte er 2009 den entlassenen Nelson Piquet Jr.. Doch in 9 Rennen wusste Grosjean nicht zu überzeugen. Deshalb entschied man sich nach Saisonabschluss gegen ihn. Der Franzose startete nur noch in der GT- und Auto-GP Serie. 2011 versuchte er sich in der GP2 und entschied diese überraschend für sich. Weil er zudem als Testfahrer für Renault unterwegs war, beschloss man dem Franzosen eine weiter Chance zu geben und vermachte im das zweite Cockpit im Lotus. Grosjean muss nun beweisen, dass der Vertrauensvorschuss gerechtfertigt ist.

    Rückblick und Prognose:
    Lotus ist vielen Motorsportbegeisterten ein Begriff. In den 70er und 90er Jahren mischte das Team schon einmal in der Formel 1 mit. Doch in den letzten Jahren war die Marke verschwunden. Nachdem die Investmentgruppe Genii Capital das Renault Team 2010 aufkaufte, taucht Lotus nun als Sponsor auf. Das traditionsreiche Team (früher Bennetton, Renault und Toleman) hat sich in den letzten Jahren einiger Altlasten entledigt und will in dieser Saison den Erfolg des letzten Jahres (Platz 5) wiederholen. Vielleicht reicht es sogar zur Sensation, gilt der neue Lotus E20 doch als Geheimfavorit. Bei den Testläufen in Jerez und Barcelona beeindruckte der Flitzer auf alten und neuen Reifen. Ist es dem Team wieder mal gelungen aus begrenzten Mitteln das Maximum herauszuholen?

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    Mercedes GP Petronas F1 Team

    Fahrer:

    Michael Schumacher
    Unbestritten der König der Formel 1. Der Kerpener ist ein Genie hinter dem Lenkrad und ein wahrer Champion. Sagenhafte 91 Grand Prix Siege, 7 Weltmeistertitel, 1439 WM-Punkte und 68 Pole-Positions – ist das noch zu toppen? 2006 trat Schumacher vom aktiven Motorsport zurück und betätigte sich als Berater für Ferrari und die Formel 1. Doch das Rennfahrerblut trieb ihn wieder auf die Rennstrecke. Nach ein paar Versuchen im Motorradsport entschied er sich 2010 zum Comeback. Im neugegründeten Mercedes GP Team wollte er es nochmal wissen und sich mit den Besten messen. Doch die technischen Mängel am Auto ließen es nur selten zu, dass Schumi seine Extraklasse ausspielte. Schnell wurden Unkenrufe laut: „Zu alt, zu langsam!“, sei er. Aber Schumacher wäre nicht er selbst, wenn er sich davon beirren ließe. Trotz der technischen Probleme stabilisierten sich Schumachers Leistungen in der letzten Saison und er fuhr beständig unter die Top 10. In seinem letzten Vertragsjahr soll es noch weiter nach vorne gehen, dass Podium ist angepeilt und mit Sicherheit im Bereich des Möglichen.

    Nico Rosberg
    Wie der Vater so der Sohn. Nachdem Vater Keke 1982 im Williams zum Weltmeistertitel fuhr, debütierte auch sein Sohn im Boliden aus dem Hause Williams. Dort sorgte er gleich bei seinem Debüt für Furore. In Bahrain eroberte er Platz 7 und zauberte die schnellste Rennrunde auf den Asphalt. Gehandicapt vom Material konnte er solche Topleistungen allerdings nur selten wiederholen. Doch sein Talent war offensichtlich und so schrieb er seinen Namen auf die Wunschlisten der großen Teams. 2008 bemühte sich vor allem McLaren um den Deutschen, doch Frank Williams verweigerte ihm die Freigabe. Nach zwei starken Jahren, mit zwei Podiumsplatzierungen, wechselte er 2010 zum neugegründeten Mercedes GP Team. Dort überzeugte er und stellte in der Vorsaison sogar Michael Schumacher in den Schatten. Nun will er den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen und endlich den ersten Grand Prix Sieg einfahren.

    Rückblick und Prognose:
    Seit 1955 sind die Silberpfeile legendär, mit den Weltmeistertiteln von Fangio (54/55) gingen sie in die Motorsportgeschichte ein und verschwanden sogleich. Denn nach der Saison 1955 zog sich das Mercedes-Werksteam aus dem Rennsport zurück. 55 Jahre später kehrten die legendären Silberpfeile zurück in die Formel 1. Die Übernahme von Brawn GP durch Mercedes ebnete den Weg. In der ersten Saison sorgte das Team vor allem mit der Verpflichtung von Michael Schumacher für Furore und wurde fortan als deutsche Nationalmannschaft bezeichnet, da alle Fahrer (Heidfeld, Rosberg, Schumacher) aus Deutschland kamen. Sportlich verlief es allerdings enttäuschend für die „echten“ Silberpfeile. Mit großen Erwartungen gestartet, erkannt Teamchef Ross Brawn schnell, dass die Spitzenteams außer Sichtweite waren. Die technischen Probleme setzten sich auch in der zweiten Saison fort, weshalb nicht eine Podiumsplatzierung realisiert werden konnte. Aus der Vergangenheit hat das Team gelernt und die Erwartungen für die neue Saison zurück geschraubt. Das Augenmerk liegt darauf den Rückstand zu den Spitzenteams zu verringern. Die ersten Tests verliefen gut, allerdings musste man schon im letzten Jahr nach guten Testergebnissen erkennen, dass die anderen Teams enteilt waren.

    von Mattias Jahn

    Mittwoch, 14. März 2012

    Formel 1 - Countdown

    Die Königsklasse geht in eine neue Saison. Weltmeister Sebastian Vettel will den Titel-Hattrick und Michael Schumacher im Mercedes endlich wieder vorne mitmischen! Doch was macht die Konkurrenz? Zweite Luft stellt euch bis zum Saisonstart in Australien jeden Tag drei Teams vor. Heute: AT&T Williams, Torro Rosso und Sauber F1 Team.


    AT&T Williams

    Fahrer:

    Pastor Maldonado
    Würde man die komplette Formel 1-Saison auf dem Stadtkurs in Monaco austragen, wäre der Venezulaner mit Sicherheit ein Topfavorit auf den Titel. Egal in welcher Rennklasse er unterwegs war, stets überzeugte der 27-Jährige im Fürstenstaat. In der Formel 1 gelang ihm sein bestes Ergebnis, trotz seiner Affinität zum weltberühmten Stadtkurs, allerdings in Spa-Franchorchamps. In der Saison 2011 belegte er dort den 10. Platz und fuhr seinen ersten und bis dato einzigen WM-Punkt ein.

    Bruno Senna
    Ein großer Name muss nicht immer förderlich sein. Nachdem Brunos Onkel Ayrton tödlich verunglückte, verbot seine Familie ihm die Motorsportkarriere. Der talentierte Bruno fand deshalb erst spät zurück zum Motorsport. Dennoch gelang ihm über die Formel 3 und die GP2 der Aufstieg in die Formel 1. In der Saison 2010 fuhr er erstmals für HRT. Doch ihm fehlte es an Konstanz und er musste sich in der darauffolgenden Saison zunächst mit der Rolle des Testfahreres (Renault) zufrieden geben. Allerdings durfte er zur Saisonmitte Nick Heidfelds Platz hinter dem Steuer einnehmen. Erste Erfolgserlebnisse stellten sich ein - im September konnte er in Monaco seine beste Platzierung feiern (Platz 9). Seit Jahresbeginn fährt er für das Team AT&T Williams, dort verdrängte er seinen Landsmann Rubens Barrichello.

    Rückblick und Prognose:
    Williams ist seit vielen Jahren Mitglied der Formel 1-Familie, doch die großen Zeiten sind längst vorbei. Nach dem Weltmeistertitel 1997 konnte das Team nicht an den großen Erfolg anknüpfen. Auch der letzte Grand Prix-Sieg liegt schon 7 Jahre zurück. Die letzte Saison war der absolute Tiefpunkt für das Team von Frank Williams. Lediglich 5 WM-Punkte fuhr das Team ein und musste dabei 9 Ausfälle hinnehmen (Saisonrekord). Nach einer internen Umstrukturierung hofft man nun auf Besserung. Die ersten Tests des Jahres liefen gut, der Umstieg auf einen Renault-Motor scheint sich auszuzahlen. Größte Schwachstelle des Teams könnte aber das unerfahrenen Fahrerduo sein.

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    Scuderia Torro Rosso

    Fahrer:

    Daniel Ricciardo
    Ricciardos Augenmerk dürfte vor allem auf dem Saisonstart liegen, denn der gebürtige Australier darf gleich im ersten Rennen vor heimischer Kulisse antreten. Der ehemalige Kartfahrer ist ein weiteres Talent aus der Red Bull-Schmiede. Nachdem er zunächst in der Formel 3 und der Renault-World-Series überzeugte, nahmen ihn die Österreicher in ihr Nachwuchsteam auf. Dort konnte er als Test- und Ersatzfahrer erste Erfahrungen im Formel 1-Boliden sammeln. In der letzten Saison kam er erstmals unter Realbedingungen zum Einsatz. Für das HRT-Team absolvierte er 11 Rennen und erreichte einmal den 18. Platz. In diesem Jahr will der 22-jährige seine Statistik aufbessern.

    Jean-Eric Vergne
    Wie sein Teamkollege ist auch Vergne ein sehr junger Fahrer. Mit 21 Jahren wird der Franzose sein Debüt in der Formel 1 feiern. Zuvor sorgte er vor allem auf der Kartbahn für Aufmerksamkeit. Bei Welt- und Europameisterschaften fuhr er in die Top 10 und empfahl sich für höhere Aufgaben. Auch in der Formel 3 und der Renault-World Series konnte Vergne überzeugen. Dies bescherte ihm die Aufnahme ins Red Bull Junior Team. Formel 1-Luft schnupperte Vergne erstmals in der letzten Saison, Torro Rosso setzte ihn dreimal als Freitagsfahrer ein. Nachdem er im Vorjahr ebenfalls beim Young Driver Test in Abu Dahbi überzeugen konnte, beförderte ihn Torro Rosso nun zum Stammfahrer.

    Rückblick und Prognose:
    Das ehemalige Minardi Team fährt seit 2006 unter dem Namen Torro Rosso („Roter Bulle“). Nachdem es ursprünglich als „Farm“-Team für das Red Bull Racing Team vorgesehen war, emanzipierte es sich im Laufe der Jahre und verfolgt nun eigene Ziele. Seit 2010 muss man aufgrund einer Regeländerung unabhängig vom Red Bull Team produzieren und kreiert den Wagen seitdem in Eigenregie. Den größten Erfolg feierten die Roten Bullen in der Saison 2008, als Sebastian Vettel den bislang einzigen Grand Prix-Sieg einfuhr. Nachdem die letzte Saison durchschnittlich verlief, trennte sich Torro Rosso von den Stammfahrern Buemi und Alguersuari. In der neuen Saison setzt man auf zwei unerfahrene Piloten. Bei den ersten Testfahrten lieferte beide überraschend schnelle Zeiten und schüren damit die Hoffnung in der neuen Saison konstant in die Punkteränge vorzustoßen.

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    Sauber F1 Team

    Fahrer:

    Kamui Kobayashi
    Seit der letzten Saison ist der Japaner einer seiner größten Stärken beraubt. Kobayashi liebt den Zweikampf und sorgte immer wieder mit spektakulären Überholmanövern für Furore. Doch seit der Einführung des „Drag-Reduction-System“, fällt sein besonderes Können kaum noch auf. Kobayashi stammt aus Osaka und fand früh einen Förderer im Autokonzern Toyota. Mit 17 Jahren ging er nach Europa und fuhr dort zunächst in der Formel Renault, die er 2005 für sich entscheiden konnte. Es folgte der Aufstieg in die Formel 3 und die GP2. Nachdem er in beiden Rennserien für Furore gesorgt hatte, nominierte ihn Toyota 2008 als Testfahrer für das Formel 1-Team. Dort feierte er in der ersten Saison sein Renndebüt. Beim Grand Prix in Brasilien ersetzte er Timo Glock und fuhr sogleich in die Top 10. Auch beim Saisonabschluss in Abu Dahbi überzeugte der Japaner und wurde umgehend von Peter Sauber verpflichtet. Für das Sauber Team belegte Kobayashi in zwei Jahren jeweils den 12. Platz der Fahrerwertung.

    Sergio Perez
    Perez kommt aus einer motorsportbegeisterten Familie. Sein Vater war bereits Rennfahrer und sein älterer Bruder Antonio ist NASCAR-Pilot. Unweigerlich fand auch Sergio seinen Weg in den Rennzirkus. Nachdem er einige Nachwuchsrennserien (Formel BMW, Formel 3, GP2) erfolgreich durchlaufen hatte, vergab das Sauber Team ein Cockpit an den jungen Mexikaner. Zum ersten Mal seit 30 Jahren fuhr wieder ein Mexikaner in der Formel 1. Beflügelt von den Ovationen aus seinem Heimatland, fuhr er im ersten Rennen wie entfesselt. Beim GP von Melbourne landetet er auf dem 7 Platz. Doch der Erfolg währte nicht lange, da die Sauber-Autos aus der Wertung genommen wurden. Perez ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken und wiederholte die Platzierung beim GP von Silverstone. Trotz einiger Querelen im weiteren Saisonverlauf, hinterließ der 22-jährige eine guten Eindruck und sicherte sein Cockpit für die neue Saison.

    Rückblick und Prognose:
    Seit dem Rückzug von BMW aus der Formel 1 tritt das Team unter dem Namen Sauber F1 Team an. Peter Sauber, der Gründer des Teams kaufte 2009 die Anteile von BMW zurück und führt das traditionsreiche Team nun in seine 20. Saison. Nachdem das letzte Jahr eher durchschnittlich verlief (Platz 7 in der Konstrukteurs-WM), will das eidgenössische Team zurück in die Erfolgsspur. Die ersten Testfahrten waren vielversprechend. In Barcelona fuhren Kobayashi und Perez jeweils Bestzeit. Vor allem das Reifenproblem aus dem Qualifying scheint behoben. Nachdem Sauber im Vorjahr immer wieder Probleme hatte die Reifen auf Temperatur zu bringen, gelang dies bei der Simulation beständig. Die guten Testfahrten und das neue Design lassen auf eine erfolgreiche Saison hoffen.

    von Mattias Jahn

    Dienstag, 13. März 2012

    Formel 1 - Countdown

    Die Königsklasse geht in eine neue Saison. Weltmeister Sebastian Vettel will den Titel-Hattrick und Michael Schumacher im Mercedes endlich wieder vorne mitmischen! Doch was macht die Konkurrenz? Zweite Luft stellt euch bis zum Saisonstart in Australien jeden Tag drei Teams vor. Heute: Marussia, HRT und Caterham.


    Marussia F1 Team

    Fahrer:

    Timo Glock
    Der Deutsche feiert beim Rennen am Sonntag seinen 30. Geburtstag. Seit 2010 fährt er für Marussia (ehemals Virgin). Seine größten Erfolge in der Königsklasse erreichte er jedoch mit Toyota. 2008 und 2009 belegte er jeweils den zehnten Rang in der WM-Wertung und konnte 2009 sogar zweimal aufs Podest fahren. Die letzte Saison verlief durchweg enttäuschend. Neben fünf Ausfällen war Glocks bestes Ergebnis ein 15. Rang – Nur drei Piloten waren schlechter.

    Charles Pic
    Der 22-jährige Franzose ist ein Formel 1-Neuling. Über die Renault-World-Series und die GP2 gelangte er ins Marussia-Cockpit, konnte aber in keiner der Rennklassen eine Meisterschaft gewinnen. Beste Platzierungen im Gesamtklassement waren ein dritter Rang bei der Renault-World-Series (2009) und ein und ein vierter Platz in der GP2 (2011). Es scheint also kein Geheimnis zu sein, dass Pics Vater, ein einflussreicher Mann in der französischen Automobilbranche, seinem Filius den Weg in die Königsklasse geebnet haben dürfte.

    Rückblick und Prognose:
    In den vergangenen beiden Jahren belegte man den letzten Platz in der Konstrukteurs-Wertung – damals noch unter den Namen Manor und Virgin. Das Team ist auf Simulationen am Computer angewiesen, denn Tests im Windkanal sind nicht realisierbar. In diesem Jahr haben die Fahrer noch keine Testkilometer absolvieren können, da der neue MR01 einen Crash-Test nicht bestand. So wird das Team zu Saisonbeginn noch an den üblichen Kinderkrankheiten des Autos arbeiten müssen. Denkbar schlechte Voraussetzungen für das Formel 1-Debüt von Charles Pic. Die rote Laterne wird wahrscheinlich weiterhin fest zum Inventar in der Marussia-Box gehören.

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    HRT F1 Team

    Fahrer:

    Pedro de la Rosa
    Der 41-jährige Spanier ist ein Formel 1-Urgestein. Seit 1998 ist er im Rennzirkus dabei und fuhr bereits für große Teams wie McLaren (2005/ 2006) und Jaguar (2001-2002). Oftmals war er jedoch nur Testfahrer und sprang während der Saison in ein Stammcockpit. Zuletzt testete er für McLaren und den Reifenhersteller Pirelli. Sein bestes WM-Ergebnis stammt aus der Saison 2006. Damals belegte er im Silberpfeil den elften Gesamtrang und fuhr mit dem zweiten Rang beim Großen Preis von Ungarn gleichzeitig die einzige Podestplatzierung seiner Karriere ein.

    Narain Karthikeyan
    Im Jahr 2005 gab der 35-jährige Inder aus Chennai beim Rennstall Jordan sein Debüt in der Formel 1 und landete im neunten Rennen gleich auf Rang vier. Bis heute seine einzigen WM-Punkte. Nach einem Testfahrer-Engagement bei Williams (2006-2007) zog er sich aus der Formel 1 zurück und kehrte erst 2011 im HRT-Cockpit zurück. In der vergangenen Saison fuhr Karthikeyan acht Rennen, in denen er mit einem 17. Platz sein bestes Resultat feierte.

    Rückblick und Prognose:
    Die letzte Saison dürfte die Verantwortlichen des spanischen Teams nicht zufrieden gestellt haben. Bestes Ergebnis war ein 13. Platz von Vitantonio Liuzzi in Kanada und bester Startplatz Position 20 – schlechter war kein anderes Team. Auch an der Zuverlässigkeit des Autos muss gearbeitet werden, denn mit neun Ausfällen führten sie jene unrühmliche Wertung an. Viel Zeit zum Testen blieb den Piloten nicht, da das Team den neuen F112 erst am vergangenen Wochenende auf die Strecke bringen konnte. Zehn Runden auf dem Circuit de Catalunya in Barcelona bilden nun die Grundlage für den Saisonstart. Perfekte Vorbereitung schaut anders aus und so wird es auch in diesem Jahr schwierig bis unmöglich endlich den ersten WM-Punkt einzufahren.

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    Caterham F1 Team

    Fahrer:

    Heikki Kovaleinen
    Der Finne und Wahlschweizer ist seit 2004 in der Königsklasse dabei. Nach zwei Jahren als Testfahrer (2004-2006) durfte er in der Saison 2007 in ein Renault-Cockpit steigen. Durch überzeugende Leistungen erhielt er in den darauf folgenden Jahren einen Platz neben Lewis Hamilton im McLaren Mercedes. 2008 holte er in Silverstone seine erste Pole und kurz darauf beim Großen Preis von Ungarn seinen ersten Sieg. Beides konnte er in 89 Rennen bislang nicht wiederholen. In den letzten beiden Jahren beendete er im Lotus kein einziges Rennen in den Punkten.

    Witali Petrov
    Spätestens seitdem der Russe Sebastian Vettel in der Saison 2010 zum Weltmeister machte, ist er den deutschen Fans ein Begriff. Im Renault hielt er im letzten Rennen in Abu Dhabi den Spanier Fernando Alonso über mehrere Runden in Schach und machte so den Weg für Vettel frei. Seitdem ist es etwas ruhiger geworden um den 27-jährigen aus Wyborg. Obwohl er gleich beim ersten Rennen in Australien aufs Podium fuhr, beendete Petrov die letzte Saison nur auf Rang 10. Vielleicht ein Grund für seinen Abschied bei Renault und den Neuanfang beim Catherham F1 Team.

    Rückblick und Prognose:
    2010 kam das Team vom Tony Fernandes als Lotus Racing in die Formel 1. Nach nur einem Jahr entzog die Lotus-Gruppe dem Rennstall die Lizenz und stieg bei Renault ein. Folglich gab es zwei Teams die unter dem Namen Lotus starten wollten, worauf ein Rechtsstreit folgte. Fernandes verlor und arbeitet nun mit dem britischen Sportwagenhersteller Caterham zusammen. Die ersten Tests des CT01 in Barcelona und Jerez machten auch durchaus Hoffnungen auf den ersten WM-Punkt. Sowohl auf den schnellen Runden als auch auf den Longruns konnte man der Konkurrenz, in dem Fall Williams, Toro Rosso und Sauber, durchaus Paroli bieten.

    von Jonas Docter