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Dienstag, 15. Mai 2012

Teamcheck: Tschechien

Eishockey Weltmeisterschaft 2012 in Finnland und Schweden

Vom großen Ziel, das Viertelfinale zum dritten mal in Folge zu erreichen, musste die DEB-Auswahl nach der 4:12-Klatsche gegen Norwegen Abschied nehmen. Die Enttäuschung über die schwache Leistung war den Spieler anzusehen, doch es bleibt keine Zeit die Köpfe hängen zu lassen. Im letzten Spiel gilt es das Minimalziel zu erreichen, die direkte Qualifikation für das olympische Turnier. Dazu müssen jedoch die Tschechen besiegt werden. Das Team von Coach Alois Hadamczik ist allerdings alles andere als ein leichter Gegner.

  • Erst seit der Teilung der Tschechoslowakei (1993) mischt Tschechien als eigenständiges Land bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften mit. In „nur“ 19 Jahren brachten es die Tschechen auf eine beträchtliche Ansammlung an Pokalen. Sechsmal gewannen sie bereits den Weltmeistertitel und seit 1998 dürfen sie sich Olympiasieger nennen. Den letzten internationalen Titel heimste die tschechische Eishockeynationalmannschaft 2010 in Deutschland ein. Mit einem 2:1-Sieg über die favorisierten Russen errangen sie den sechsten Weltmeistertitel.
  • Typisch für die tschechische Auswahl ist der Turnierverlauf. Zunächst mit Problemen, steigert man sich im Turnierverlauf. Ähnlich verläuft es auch in diesem Jahr. Mit 4 Siegen steht Tschechien derzeit zwar auf Platz 4 und ist für das Viertelfinale qualifiziert, doch den Siegen stehen auch zwei herbe Schlappen gegenüber. Vor allem die 4:1- Niederlage gegen Schweden schmerzte die stolzen Tschechen.
  • Das tschechische WM-Kader ist qualitativ sehr breit aufgestellt. Tomas Plekanec, David Krejci, Ales Hemsky, Martin Erat und Milan Michalek stürmen in der NHL und gehören zu den offensiven Leistungsträgern. In der Defensive dominieren die beiden Torhüter Jakub Stepanek und Jakub Kovar, die im Turnier mit herausragenden Leistungen glänzten.
  • In Abwesenheit des Superstars Jaromir Jagr, sticht besonders Tomas Plekanec aus dem Team heraus. Der Stürmer der Montreal Canadiens ist ein absoluter Leadertyp und glänzt im laufenden Turnier als Vorbereiter (4 Assists)
  • Gegen das deutsche Team hat die tschechische Auswahl eine herausragende WM-Bilanz. Vier der letzten fünf Vergleiche konnten die Tschechen für sich verbuchen. Der letzte Sieg gelang der deutschen Eishockeynationalmannschaft 2007 in Mytischi.

von Mattias Jahn

Sonntag, 13. Mai 2012

Teamcheck: Norwegen

Was ein Spiel! Erst der Nackenschlag und dann die Aufholjagd. Mit einem überragenden Torhüter zwischen den Pfosten gewinnt die DEB-Auswahl mit 2:1 gegen Dänemark. Ein wichtiger Sieg, doch ohne Wert, wenn man gegen Norwegen nicht nachlegt. Im Sonntagabendspiel braucht die deutsche Eishockeynationalmannschaft den dritten Sieg in der Vorrunde. Zweite Luft – BlogSport stellt euch die Skandinavier vor:

  • Der größte Erfolg der norwegischen Eishockeynationalmannschaft liegt schon lange zurück. 1951 belegte man den 4. Platz bei der Weltmeisterschaft. An diese Leistung konnte danach keine Auswahl mehr anknüpfen. Nach dem Abstieg in die B-WM 2001, konnten sich die Norweger in den letzten Jahren wieder in der Weltspitze etablieren und erreichten im letzten Jahr den 6. Platz bei der Weltmeisterschaft in der Slowakei.
  • Norwegen überzeugt in der Vorrunde mit gutem Eishockey. Zwar haben die Norweger in der Vorrunde schon 3 Partien verloren, jedoch allesamt gegen stärker einzuschätzende Mannschaften aus Schweden, Tschechien und Russland. Dabei zogen sie sich stets gut aus der Affäre und boten lange Zeit Paroli. Gegen Lettland und Italien fuhr Norwegen jeweils überzeugenden Siege ein und knüpft damit an die guten Leistungen aus dem Vorjahr an.
  • Star des Teams ist der Verteidiger Jonas Holos. Nach einem Gastspiel in den USA steht Holos in Schweden unter Vertrag. Neben gnadenloser Defensivarbeit schaltet er sich immer wieder in den Angriff ein. Bei der laufenden WM kommt er bereits auf 5 Scorerpunkte (2 Tore, 3 Vorlagen)
  • Im Team der Norweger stehen auch einige Akteure aus der DEL. Mats Trygg, Morten Ask und Mathis Olimb verdienten ihr Geld in der vergangenen Saison allesamt in Deutschland.
  • Deutschland hat eine gute WM-Bilanz gegen Norwegen. Drei der letzten vier Vergleiche konnte die DEB-Auswahl gewinnen. Das letzte Aufeinandertreffen 2008 in Halifax verlor die deutsche Eishockeynationalmannschaft allerdings.

von Mattias Jahn

Samstag, 12. Mai 2012

Teamcheck: Dänemark

Nach den Pleiten gegen Lettland, Russland und Schweden steht die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft gehörig unter Druck. Ein Sieg gegen den Tabellenletzten Dänemark ist nun Pflicht, um die Chancen auf das Viertelfinale zu wahren. Zweite Luft – BlogSport stellt die Dänen vor:
  • Dänemark hat noch nicht ins Turnier gefunden. Neben den zu erwartenden Schlappen gegen Schweden, Russland und Tschechien, verlor man auch völlig überraschend gegen Aufsteiger Italien (3:4 n.V.).
  • Prunkstück ist die erste Sturmreihe. Hier schicken die Dänen mit Nielsen, Eller und Hansen gleich drei NHL-Profis aufs Eis.
  • Auch in der Defensive spielt mit Philip Larsen ein Akteur aus der Nordamerikanischen Profiliga, der zusammen mit Nichlas Hardt für mächtig Betrieb während der Powerplays sorgt.
  • Dänemark ist seit 2002 in der A-Gruppe vertreten, sammelte in den letzten Jahren aber vor allem Resultate zwischen dem 10. und dem 14. Platz.
  • 2010 bei der WM in Deutschland waren sie neben den Gastgebern die große Überraschung des Turniers und belegten den 8. Rang.
  • Die Bilanz gegen die Deutschen ist nahezu ausgeglichen. Von den letzten fünf Partien konnte Dänemark drei für sich entscheiden. So auch beim letzten Aufeinandertreffen bei der WM 2011. Dort hieß es am Ende 4:3 nach Verlängerung. 
von Jonas Docter

Mittwoch, 9. Mai 2012

Teamcheck: Schweden

Eishockey Weltmeisterschaft 2012 in Schweden und Finnland

Die 0:2-Niederlage gegen Russland war besonders bitter. Obwohl die DEB-Auswahl stark aufspielte, wollte der Puck nicht über die Linie rutschen. Und so besiegelte das späte Tor von Tereshenko die zweite Vorrunden-niederlage. Nur 24 Stunden später trifft die Eishockeynationalmannschaft auf den nächsten Gegner. Gegen Schweden wäre ein Punkt hilfreich, will man das Viertelfinale noch erreichen. Doch die „Tre Kronors“ sind in absoluter Spitzenform. Zweite Luft stellt euch den WM-Gastgeber vor.

  • Die schwedische Eishockeynationalmannschaft wird in der Heimat gerne „Tre Kronor“ (Drei Kronen) genannt. Den Namen erhielt die Mannschaft 1938, nachdem die im Landeswappen vorkommenden Kronen das Nationaltrikot verzierten.
  • Die „Tre Kronor“ sind äußerst erfolgreich. Neben 8 Weltmeistertiteln führt die Statistik auch zwei Siege bei den olympischen Winterspielen. 2006 war das erfolgreichste Jahr in der Verbandsgeschichte – zunächst gelang der Sieg bei den Olympischen Spielen, dem die Schweden kurze Zeit später auch den Weltmeistertitel folgen ließen. Seitdem wollte der schwedischen Eishockeynationalmannschaft allerdings kein Titel mehr glücken. Besonders nah dran war man im vergangenen Jahr. Erst im Finale scheiterte man an den Finnen.
  • Absoluter Star im Team ist der Stürmer Henrik Zetterberg. Der 1,80m große Center wurde 1999 nur an 210. Stelle des Drafts gezogen. Im Nachhinein ein absoluter Glücksgriff für die Detroit Red Wings. Denn der 31- jährige ist mit 555 Karrierescorerpunkten einer der gefährlichsten Angreifer der NHL. Nachdem er 2006 Mitglied der schwedischen Goldsammler war, gewann er 2008 den Stanley Cup. Nach überragender Finalserie wurde er zum MVP erklärt.
  • Neben Zetterberg spielen weiter Hochkaräter aus der NHL im Team des achtmaligen Weltmeisters. Besonders stark spielt der junge Erik Karlsson. Der Verteidiger der Ottawa Senators erzielte in der NHL-Saison 81 Scorerpunkte und knüpfte an diese Leistung auch in den ersten 3 WM-Partien an.
  • Die aktuelle Form der Schweden ist beeindruckend. Vor heimischen Publikum lieferten Zetterberg und Co. wahre Galavorstellungen ab. Gegen Norwegen, Dänemark und Tschechien holten die Tre Kronor drei Siege und erzielten dabei 13 Tore.
  • Die deutsche Auswahl hat keine guten Erinnerungen an den WM – Gastgeber. In den vergangenen beiden Jahren war Schweden stets der Spielverderber. 2011 besiegten sie Deutschland im Viertelfinale, ein Jahr zuvor sicherten sie sich Platz 3 und die Bronzemedaille bei der WM in Deutschland. Den letzten WM-Sieg gegen Schweden gab es 1992. Damals siegte Deutschland in Prag mit 5:2.

von Mattias Jahn

Dienstag, 8. Mai 2012

Teamcheck: Russland

Eishockey Weltmeisterschaft 2012 in Schweden und Finnland

Nach der knappen 2:3-Niederlage gegen die Letten stehen die deutschen Eishockey-Herren bereits unter Zugzwang. Im heutigen Spiel gegen Russland ist die DEB-Auswahl jedoch klarer Underdog. Zweite Luft checkt den Gegner:

  • Die Russen sind eine der erfolgreichsten Eishockey-Nationen und belegen momentan Weltranglistenposition 3. Seit 1993 holte die Sbornaja dreimal den WM-Titel (1993, 2008, 2009) und belegte bis auf zwei Ausnahmen (11. Platz 2000 und 10. Platz 2004) immer mindestens den 6. Rang.
  • Star des Teams ist NHL-Profi Jewgeni Malkin. Der Stürmer der Pittsburg Penguins ist mit 109 Scorer-Punkten und 50 Toren erfolgreichster Spieler der abgelaufenen Regular Season in der NHL. Zudem gilt er als Favorit für die Wahl zum MVP.
  • Im ersten Gruppenspiel gegen Lettland schwächelten die Russen bis zur 33. Minute, ehe man einen 0:1-Rückstand noch in einen 5:2-Sieg drehen konnte. Malkin traf zweimal. Das zweite Gruppenspiel gewann die Sbornaja mit 4:2 gegen Norwegen.
  • In 97 Vergleichen konnte die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft erst sechsmal gewinnen. Bemerkenswert: In den letzten drei Spielen holte das DEB-Team drei Siege!
  • In der Vorbereitung traf das deutsche Team Ende des vergangenen Jahres auf Russland und konnte überraschend zwei Siege einfahren (4:3 nach Penalty und 4:1). Auch bei der WM 2011 gewannen die Deutschen sensationell mit 2:0.
  • Die vielleicht bitterste Niederlage stammt aus dem Jahr 2010. Damals spielte das Team um Coach Uwe Krupp eine famose Heim-WM und scheiterte erst im Halbfinale unglücklich mit 1:2 an Russland. Dabei brachte Goc das deutsche Team sogar in Führung (16.), ehe Malkin (32.) und Dazjuk (59.) das Aus besiegelten.

von Jonas Docter

Sonntag, 6. Mai 2012

Teamcheck: Lettland

Eishockey Weltmeisterschaft 2012 in Schweden und Finnland

Nach dem 3:0-Sieg gegen Italien wartet der nächste Gruppengegner. Mit einem Sieg gegen Lettland kann das DEB-Team einen großen Schritt Richtung Viertelfinale machen. Doch die Mannschaft aus dem Baltikum ist nicht zu unterschätzen. Zweite Luft wirft einen Blick auf das lettische Team.

  • Die Letten erreichten bereits 3-Mal den 7. Platz bei Weltmeisterschaften. 1997, 2004 und zuletzt 2009 gelang ihnen diese Platzierung. Beim letzten Turnier 2011 kam Lettland nicht über die Vorrunde hinaus und musste sich mit dem 13. Platz zufrieden geben.
  • Der bekannteste Spieler im Team ist Kaspars Daugavins. Der Stürmer steht in der NHL bei den Ottawa Senators unter Vertrag und begab sich nach dem Playoff-Aus umgehend zur Nationalmannschaft. In der abgelaufenen Spielzeit erzielte er 6 Tore und 5 Assists.
  • Nach dem Ausfall von Martins Karsums steht der Star im Team hinter der Bande. Der ehemalige NHL-Profi Ted Nolan und NHL-Coach of the Year (1997) trainiert die Letten seit 2011.
  • Das Nolan gute Arbeit leistet konnte man im ersten Spiel gegen Russland beobachten. Zwar mussten sich die Letten mit 2:5 geschlagen geben, doch bis zur 34 Minute führt sie mit 1:0. Dabei beeindruckte die lettische Auswahl mit technisch anspruchsvollem Offensivspiel.
  • Bei Weltmeisterschaften überzeugte die lettische Auswahl gegen Deutschland. Zwei der letzten drei Vergleiche konnten die Letten für sich entscheiden. Im letzten Aufeinandertreffen 2008 siegte Lettland mit 5:3 gegen die DEB-Auswahl.

von Mattias Jahn

Köllikers Kufencracks

Mit einem 3:0-Auftaktsieg gegen Italien startete die deutsche Eishockeyauswahl erfolgreich ins WM-Turnier. Der souveräne Auftritt der deutschen Mannschaft spricht für ihre Entwicklung in den letzten Jahren. Vom Pendler zwischen B-WM und A-Vorrunde hat sich das DEB-Team zum spielstarken Konkurrenten entwickelt. Platz 4 und 7 bei den letzten beiden WM-Turnieren sprechen für sich. Die guten Platzierungen will man in diesem Jahr bestätigen. Zweite Luft stellt euch die Mannschaft vor.


Die Entwicklung der deutschen Mannschaft stand in den letzten Jahren im unmittelbaren Zusammenhang mit Uwe Krupp. Der ehemalige NHL-Profi formte das Team und gab ihm eine neue Identität und Spielphilosophie. Die Erfolge stellten sich schnell ein und so waren die Sorgen groß, als Krupp seinen Abgang verkündete. Doch der neu verpflichtete Trainer Jakob Kölliker erwies sich als Glücksgriff und setzte die Arbeit erfolgreich fort. So verlor die deutsche Mannschaft in der WM-Vorbereitung trotz namhafter Gegner kein Spiel in der regulären Spielzeit. Dabei setzte Kölliker auf eine „Mann gegen Mann“-Verteidigung, die auch gegen Italien äußerst stabil wirkte. Auch die Offensive wirkte zuletzt verbessert, kein Wunder gilt der Nationaltrainer doch als Verfechter eines sehr offensiven Spielstils. Ob Kölliker auch nach der WM noch hinter der Bande stehen wird, ist derzeit noch fraglich.

Beim WM-Turnier in Finnland und Schweden setzt der gebürtige Schweizer auf 25 Spieler, die vornehmlich in der DEL unter Vertrag stehen. Im Tor steht vorerst Dennis Endras. Der WM-MVP von 2010 spielt derzeit in Helsinki und gilt als sicherer Rückhalt. Im ersten Gruppenspiel überzeugte er mit starkem Positionsspiel und Shutout. Dank der starken Leistung muss die deutsche Nummer 2 Dimitrij Kotschnew auf einen Einsatz warten. Vor Endras steht eine junge Verteidigung, nur zwei der sieben Nominierten sind älter als 25. Neben Routinier und Ex-NHL Profi Schubert gelten Christopher Fischer und Justin Krueger als Stützen des Defensivgebildes. Auch in der Offensive sollen die drei für Gefahr sorgen. Das sie dazu im Stande sind bewiesen Fischer und Schubert im Auftaktspiel mit 2 Treffern. Den dritten Treffer im Auftaktspiel besorgte Patrick Reimer. Der Stürmer der DEG ist derzeit in absoluter Topform und überzeugte in der Vorbereitung mit 3 Treffern. Neben ihm sollen die beiden Kölner Ullmann und Gogulla für Verwirrung in der gegnerischen Verteidigung sorgen. Gegen Italien überzeugten sie als Passgeber. Verwerten sollen diese Pässe im besten Fall auch die erfahrenen Barta und Tripp, die neben den jungen Schütz und Rankel zu den Treffsichersten im Angriff gehören.

Ebenfalls im Angriff spielt der Kapitän der DEB-Auswahl, Marcel Goc. Der Center von den Florida Panthers ist als einziger NHL-Legionär zur Weltmeisterschaft angereist. Obwohl kein deutscher Spieler mehr in den Playoffs vertreten ist, traf die Nationalmannschaft eine Absagewelle - Christian Ehrhoff, Alexander Sulzer und Dennis Seidenberg erklärten ihren Verzicht. Aufgrund dessen wird Goc wohl viel Verantwortungen übernehmen müssen, wenn die Eishockeynationalmannschaft im weiteren Turnierverlauf auf stärkere Gegner trifft.

von Mattias Jahn

Freitag, 4. Mai 2012

Die Welt ist eine Scheibe


Die Welt eine Scheibe – Zumindest für die nächsten zwei Wochen. In Schweden und Finnland startet die Eishockey Weltmeisterschaft und die Gastgeber gehen als Mitfavoriten ins Turnier. Olympiasieger Kanada, die USA und Russland würden einen Heimtriumph gerne verhindern und vielleicht kann sogar das deutsche Team den großen einen Stock in den Weg stellen.

Spielt er oder spielt er nicht? Das war die große Frage im Vorfeld des Turniers. Nun läuft das Turnier und die Antwort lautet: Nein, Sidney Crosby wird nicht für das kanadische Team auflaufen. Den 24-jährigen Superstar plagten in den letzten Monaten noch immer die Auswirkungen einer Gehirnerschütterung. Aber auch ohne „The Next One“ sind die Kanadier Topfavorit auf den Titel. Nachdem nun bereits zweimal schon im Viertelfinale Endstation war, zählt für die exzellent aufgestellten „Ahornblätter“ nur der Titel. Neben der Absage Crosbys trübte allerdings auch das Fehlen des NHL-Toptorschützen Steven Stamkos die Vorbereitung.

Bei den Gastgebern Schweden und Finnland sind nahezu alle Stars an Board und vor allem die Finnen möchten das Projekt Titelverteidigung allzu gerne vergolden. 15 Weltmeister von 2011 bilden das Grundgerüst, welches durch die NHL-Stars Kari Lehtonen und Valtteri Filppula abgerundet wird. Weitere Stars des Teams sind Kapitän Mikko Koivu und der Topscorer der WM 2011, Jarkko Immonen. Auch die Schweden fahren geballte NHL-Erfahrung aufs heimische Eis. 14 aktuelle Spieler aus der Nordamerikanischen Profiliga vermindern die Enttäuschung über die Absage der beiden Sedin-Brüder. Das Prunkstück ist die Defensive mit Karlsson, Ericsson und Kronwall.

Überwiegend aus der eigenen Liga stammt der Kader der Russen. Verfeinert wird das Team um Coach Sinetula Biljaletdinow mit dem aktuellen Topscorer der NHL, Jewgeni Malkin. Der Stürmer aus Pittsburg gilt als heißester Anwärter auf den Titel des MVPs. Die Frage dürfte allerdings sein, inwieweit diese WM nur ein „Schaulaufen“ für das ganz große Ziel in zwei Jahren ist. Die Olympischen Spiele 2014 im heimischen Sotschi. Das dürfte auch ein Ziel der US-Amerikaner sein, die auf dem Weg dorthin aber gerne noch den WM-Titel einpacken würden. Die großen Namen fehlen im Team von Scott Gordon, dafür sind drei Silbermedaillengewinner von Vancouver 2010 dabei. Dennoch zählt die USA in diesem Jahr mal nicht zu den absoluten Topfavoriten.

Die Tschechen müssen dieses Jahr auf ihren Topstar Jaromir Jagr verzichten. Der Oldie steht nach seiner Rückkehr in die NHL mit seinen Philadelphia Flyers noch in den Playoffs auf dem Eis. Dennoch ist das Team keinesfalls zu unterschätzen. Nach dem Titel 2010 und dem dritten Platz 2011 schwimmt man auf einer kleinen Erfolgswelle. Auf dieser befindet sich momentan auch die deutsche Mannschaft um Coach Jakob Kölliker. Nach einer starken Vorbereitung, in der man nach regulärer Spielzeit gegen Topteams wie Tschechien oder Slowakei sogar ungeschlagen blieb, vernimmt man von Spielern und Experten das Viertelfinale als vorläufiges Ziel.

von Jonas Docter

Teamcheck: Italien

Eishockey Weltmeisterschaft 2012 in Schweden und Finnland

Während es bei uns in Deutschland so langsam auf den Sommer zugeht, stehen in Schweden und Finnland zwei eiskalte Wochen vor der Tür. Die Eishockey Weltmeisterschaft beginnt und das deutsche Team von Bundestrainer Jakob Kölliker geht als Favorit in das erste Spiel gegen Aufsteiger Italien. Zweite Luft stellt den Gegner vor:

  • Die größten Erfolge feierten die Italiener in den 90er Jahren. Damals waren sie fester Bestandteil der A-WM und feierten mit dem 6. Platz bei der WM 1994 ihr bestes Resultat seit den Olympischen Spielen 1956 (7. Platz).
  • Heute besteht das „Blue Team“ aus international weniger bekannten Spielern. Star ist Ex Augsburg-Spieler Giulio Scandella, dem in der B-Runde vier Tore und zwei Vorlagen gelangen.
  • Größter Hoffnungsträger ist Verteidiger Thomas Larkin. Der 21-jährige wurde 2009 vom NHL-Team Columbus Blue Jackets gedraftet.
  • Goalie Thomas Tragust hatte mit zwei Shutouts in zwei B-WM-Spielen einen großen Anteil am Wiederaufstieg der Nazionale.
  • Die Vorbereitung verlief für das Team von Coach Rick Cornacchia eher durchwachsen. Neben drei Siegen, gab es auch eine deftige 3:8-Schlappe gegen Frankreich und zwei knappe Niederlagen gegen Mitaufsteiger Kasachstan.
  • Im Duell mit Deutschland sah man in der Vergangenheit stets gut aus. Von den letzten 6 Spielen konnte man 4 gewinnen (1 Unentschieden/ 1 Niederlage). Der letzte Sieg des DEB-Teams stammt aus dem Jahre 1992 (6:2). 

von Jonas Docter

Freitag, 13. April 2012

Jagd auf Stanley's Cup

Brettharte Checks, knirschende Kufen und fliegende Fäuste - Die NHL geht in die heiße Phase. Seit Mittwochnacht laufen die Playoffs in der besten Eishockeyliga der Welt. Mit dabei der Vorjahreschampion und vier deutsche Kufencracks. Zweite Luft bringt die wichtigsten Informationen zum Playoffstart auf den Pu(n)ck(t).


Seit Samstagabend hat das große Zittern ein Ende. Am letzten Spieltag der regulären Saison klärten sich auch die verbliebenen Fragen im Kampf um die Playoffplätze. Jeweils acht Teams aus der Eastern und der Western-Conference qualifizierten sich für die anstehenden Playoffs und treten nun im „Best-of-Seven“- Modus gegeneinander an. Zunächst werden die jeweiligen Conference-Sieger in drei Runden ausgespielt (Viertelfinale, Halbfinale, Finale). Die Sieger treffen dann in den „Stanley-Cup-Finals“ aufeinander und spielen den NHL-Champion aus. Dieser wird mit dem „Stanley Cup“ ausgezeichnet, der nach dem Stifter Frederik Arthur Stanley benannt ist. Besonders auffällig ist der riesige Sockel des Pokals, auf dem alle Sieger und Spieler verzeichnet werden. Die meisten Einträge auf dem Pokal gehören den Montreal Canadiens mit 23 Titeln. Letztmals erfolgreich waren die Canadiens 1993. Seitdem warten die Fans sehnsüchtig auf den Titel. Deutlich länger mussten die Anhänger der Boston Bruins warten. Nach 39 Jahren gelang den Bruins in der letzten Saison endlich der erneute Titelgewinn. Im Finale siegte das Team, um den deutschen Nationalspieler Dennis Seidenberg, mit 4:3 gegen die Vancouver Canucks.

Die Geschlagenen "Nucks" gehen in dieser Saison als Favorit in die Playoffs. Nach der bitteren Finalpleite vor heimischer Kulisse legten sie eine beeindruckende Saison hin. Nur 22 Niederlagen (ohne Overtime) musste das Team in 82 Spielen hinnehmen. Angeführt vom überragenden Henrik Sedin (67 Assists) und einer starken Verteidigung, sicherten sich die Kanadier den ersten Platz in der Western-Conference. Im starken Westen hinterließen auch die Nashville Predators und die heimstarken St. Louis Blues einen guten Eindruck.
Sehr gut unterwegs waren auch die New York Rangers. Die "Blueshirts" gehen dank ihrer starken Sturmreihe, um Marian Gaborik und Brad Richards, als bestes Team aus dem Osten in die Playoffs. Auch das Defensivduo McDonagh, Girardi schürt Hoffnungen auf den ersten Meistertitel seit 1994. Die Konkurrenz im Osten ist jedoch sehr groß. Der amtierende Meister aus Boston, die New Jersey Devils, die Philadelphia Flyers und die Pittsburgh Penguins mit Topscorer Evgeni Malkin beeindruckten in der regulären Saison. Wie stark die Eastern-Conference besetzt ist, zeigt auch das vorzeitige Aus der Tampa Bay Lightning. Obwohl Rekordtorjägers Steven Stamkos (60 Tore) fast pausenlos netzte, verpassten die Bolts die Playoffs. Für die größte Überraschung sorgten hingegen die Florida Panthers mit ihrem ersten Playoffeinzug seit 2000.

Das Team des deutschen Sturm-Duos Marcel Goc und Marco Sturm profitiert vom Divisionstitel und ist derzeit an Position 3 gesetzt. Dem Erfolg zuträglich waren auch die starken Leistungen von Marcel Goc. 27 Scorerpunkte heimste der gebürtige Calwer ein, während Marco Sturm geplagt von vielen Verletzungen nie in Form kam. Neben Sturm und Goc treten noch zwei weitere deutsche Spieler in den Playoffs an. Die größten Hoffnungen auf den Titel darf sich Dennis Seidenberg machen. Mit seinen Boston Bruins gehört der „Stanley Cup“- Sieger erneut zum Favoritenkreis. Ob Goalie Thomas Greiss eine Chance auf den Titel hat, scheint fraglich. Seine San Jose Sharks zählen derzeit nicht zu den Titelkandidaten. Dem Füssener wird es egal sein, schließlich führt die Statistik bis dato erst einen Playoffeinsatz. Dem will der Keeper den ein oder anderen folgen lassen. Das nicht mehr deutsche Spieler in den Playoffs mitmischen dürfen, lag am frühzeitigen Ausscheiden der Buffalo Sabres. Als neuntbestes Team des Ostens scheiterten Hecht, Ehrhoff und Sulzer nur denkbar knapp.

Hier alle Playoff-Viertelfinals im Überblick:

Western Conference

#8 Los Angeles Kings - #1 Vancouver Canucks
Die „Nucks“ wollen den ersten Titel der Vereinsgeschichte. Das Team ist sehr ausgeglichen und offensivstark. Die Kings um Goalie Jonathan Quick sind vor allem defensivstark.

#7 San Jose Sharks - #2 St. Louis Blues
Zwei absolut ausgeglichene Teams. Doch die Blues haben die besseren Einzelspieler und ein herausragendes Goalie-Duo. San Jose kann nur auf Joe Thornton hoffen.

#6 Chicago Blackhawks - #3 Phoenix Coyotes
Die Coyotes spielen konstant auf hohem Level und sind klar favorisiert. Die Blackshawks sind in der Offensive Titelkandidat, in der Verteidigung allerdings erschreckend schwach.

#5 Detroit Red Wings - #4 Nashville Predators
In der regulären Saison konnte Nashville Detroit gleich viermal schlagen. Viel spricht für die Predators, doch die playofferfahrenen Red Wings darf man nicht unterschätzen.

Eastern Conference

#8 Ottawa Senators - #1 New York Rangers
Während die Rangers auf allen Positionen stark besetzt sind, fehlt Ottawa die starke Defensive. Alles spricht für einen schnellen K.O. der Senators.

#7 Washington Capitals - #2 Boston Bruins
Boston spielt defensiv grundsolide und ist offensiv sehr talentiert. Unberechenbarer sind hingegen die Caps, weil Owetschkin eine durchwachsene Saison spielt. Aber sein Titel „Alexander the Great“ kommt nicht von ungefähr.

#6 New Jersey Devils - #3 Florida Panthers
Die Panthers profitieren vom Divisionstitel und haben Heimrecht. Die Paws müssen dennoch auf die Schwäche des Gegners hoffen. Sind die Devils rechtzeitig in Form, wird es sehr schwer.

#5 Philadelphia Flyers - #4 Pittsburgh Penguins
Die besten Offensivreihen der Liga, zwei ewige Konkurrenten, dazu das große Duell Crosby gegen Jagr. Ein Eishockeyfest mit ungewissem Ausgang, aber garantiertem Spektakel.


von Mattias Jahn

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TV Tipp: Die NHL – Playoffs sind live bei ESPN America zu sehen.
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