Sonntag, 1. April 2012

Fußballweltmeisterschaft 2022 im Paragraphendschungel?


An Katar scheiden sich die Geister. Die WM 2022 sorgt für Furore und Diskussionen. Nun überrascht die FIFA und kündigt Regeländerungen für das Turnier an.

In 10 Jahren rollt der erste Ball über die Rasenplätze von Katar. Doch die erste Fußballweltmeisterschaft im „Nahen Osten“ sorgt aktuell für hitzige Diskussionen. Nachdem sich das Emirat in einem fragwürdigen Vergabeverfahren gegen deutlich stärkere Mitbewerber durchsetzte, veranlassten die klimatischen Bedingungen zur Überlegung das Turnier in den Winter zu verlegen. Diesem Ansatz trat die FIFA im Januar jedoch entschieden entgegen und verbannte ihn ins Reich der Fabeln.

Doch das Blatt hat sich gewendet. Zwar ist eine Verlegung des Turniers nach wie vor kein Thema, doch die extremen Bedingungen in Katar bewegen die „FIFA Technik Kommission“ zu ersten Maßnahmen. Am Montag will man in Zürich ein Konzept „zur Minderung der klimatischen Belastung“ vorstellen. Darin enthalten sind mehrere Regeländerungen. So soll die Spielzeit von zwei „fixierten Auszeiten“ unterbrochen werden. Pro Halbzeit soll das Spiel einmal unterbrochen werden, jeweils nach 25 Minuten (also in der 25 und 70 Minute) sollen die Spieler sich mit Flüssigkeit versorgen und von der medizinischen Abteilung betreut werden können. Die Auszeiten dürfen zwischen 3 und maximal 5 Minuten lang sein. Weiterhin soll die Auswechslung eines vierten Spieler erlaubt werden. „Die Gesamtbelastung muss flächendeckender auf den Kader verteilt werden“, erklärte der Leiter der Technik Kommission Paulo di Oreglio in einem Interview. 

Für Aufruhr sorgt jedoch die Planung den Vorrundenspielplan zu entzerren. So sollen die Gruppenspiele nicht wie gewohnt hintereinander stattfinden, stattdessen plant man zwei Vorrundenspiele in den Morgenstunden (8-12 Uhr) auszutragen und eines in den späten Abendstunden (22-0 Uhr), um der extremen Mittags-/Nachmittagshitze aus dem Weg zu gehen. Ab dem Achtelfinale sollen die Spiele allerdings wie gewohnt ausgetragen werden. Die Reaktion aus der deutschen Fanszene war mitunter heftig, da die Spiele aufgrund der Zeitverschiebung (+1 Stunde) zu „fanunfreundlichen“ Uhrzeiten zu sehen wären. Paulo di Oreglio bedauerte die heftige Reaktion und verwies darauf, dass es noch keinen endgültigen Konsens über die Veränderung des Zeitplans gäbe, man aber bemüht sei einen Kompromiss zu finden, der „die Spieler schützt und eine geregelte Durchführung des Turnier garantiert. Dabei wolle man dem Wunsch der Fans und Sponsoren allerdings gerecht werden“.

Neben den vorab veröffentlichten Neuerungen will die „Technik Kommission“ am Montag weitere Veränderungen verkünden. 

von Mattias Jahn

2 Kommentare:

  1. Tja, lustig wär zu sehen, was passiert, wenn die WM 2030 dann in der Antarktis ausgetragen wird...

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