Donnerstag, 26. April 2012

All you need is Luck

Knapp 3 Monate ist es her, da endete die American Football Saison mit einem Spektakel. Im Super Bowl XLVI besiegte New York die New England Patriots. Doch es bleibt keine Zeit durchzuschnaufen. Die Vorbereitungen auf die neue Saison laufen auf Hochtouren und der Footballzirkus sorgt für Schlagzeilen. Die New Orleans Saints und der Bounty Gate halten die Fans in Atem und mit dem Draft steht das nächste Highlight ins Haus. In der Nacht zum Freitag wählen die Teams aus den besten Nachwuchsathleten. Zweite Luft bringt euch auf den neusten Stand.

In der Nacht zum Freitag steigt der NFL Draft. Ein wichtiges Datum für alle Teams, gilt es doch die zukünftige Ausrichtung maximal zu beeinflussen. In sieben Runden, von denen am 26.04 nur die erste Runde ausgetragen wird, wählen die General Manager Nachwuchsspieler aus. Ein interessantes Prozedere bei dem die Verantwortlichen nicht selten daneben liegen. Tom Brady wurde im Draft 2001 beispielsweise erst in der 6. Runde unter Vertrag genommen, während Courtney Brown, der eine durchschnittliche Karriere absolvierte, als Nr. 1 Pick zu den Cleveland Browns ging.

Fälle wie diese haben keine Seltenheitswert. Immer wieder verheißen die Leistungen junger Spieler Großes, doch nur wenigen gelingt der Sprung vom College in die NFL. Das liegt vor allem an der Leistungsdichte. Während am College auch durchschnittliche Athleten das Feld betreten dürfen, herrschen in der NFL darwinistische Zustände – nur die Stärksten und Besten überleben hier. Athleten die am College mit ihrer Schnelligkeit dominieren oder von ihren körperlichen Vorteilen profitieren sind hier unter ihresgleichen. Die Teams müssen demzufolge schwere Entscheidungen treffen und häufig auch auf ihre Intuition vertrauen. Doch der Draft kann entscheidend sein und den Werdegang des Teams für die nächsten Jahre sprunghaft verändern. Häufig mangelt es nur an einem Schlüsselspieler, trifft man im Draft die richtige Entscheidung und deckt seine Bedürfnisse, kann es unverhofft zur absoluten Trendwende kommen.

Zweite Luft stellt euch fünf vielversprechende Kandidaten des Drafts 2012 vor:

1. Andrew Luck QB – Stanford

Ein kompletter Quarterback, der nicht selten mit den Größen der Liga verglichen wird. Vor allem der Vergleich mit Peyton Manning taucht häufig auf, doch wird er dem 22-jährigen nicht gerecht. Denn Luck lebt neben seinem exzellenten Passspiel auch von seiner Athletik. Dies macht sein Spiel variabler als Mannings, der hauptsächlich aus der „Pocket“ operiert. Am College war Luck in drei Spielzeiten für einen Raumgewinn von 10387 Yards (89 Touchdowns) verantwortlich und erreichte ein „Passing-Rating“ von 162.8. Beeindruckende Zahlen die Luck wohl auch in der NFL bestätigen wird. Neben seine bestechenden sportlichen Qualität ist vor allem seine exzellente Ausbildung von Vorteil. In Stanford spielte er in einem NFL-ähnlichen System und dürfte somit weniger Eingewöhnungszeit brauchen. Der aus Washington stammende Quarterback gilt als sicherer Nr. 1 Pick und wird in der kommenden Spielzeit wohl für die Indianapolis Colts auflaufen.

2. Robert Griffin III QB – Baylor

Der amtierende Gewinner der Heisman Trophy ist sowohl mit der Hand als auch mit den Füßen herausragend. In seinem letzten College Jahr lief er für knapp 700 Yards und erzielte dabei 10 Touchdowns. Zusätzlich überzeugte er als Passgeber. 72,4 % seiner Pässe fanden ihr Ziel und reichten für einen Raumgewinn von 4293 Yards. Dabei unterliefen dem 22-jährige nur 6 Interceptions, während 37 Pässe zum Touchdown führten. Griffin III erinnert von seiner Spielanlage an Michael Vick. Er ist körperlich sehr robust und überzeugt mit hoher Passgenauigkeit. Fraglich bleibt, ob sein Spiel übergangslos auf die NFL übertragbar ist oder er sein Spiel modifizieren muss. Abseits des Platzes ist er definitiv ein Zugewinn für jedes Team, seine „Work Ethic“ und sein Fähigkeiten als Leader sind bei den Baylor Bears viel besungen.

3. Trent Richardson RB – Alabama

In einem sonst mageren Jahrgang für Running Backs ist Richardson ein Lichtblick. Das 20-jährige Kraftpaket überzeugt durch seine Schnelligkeit. Gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche NFL – Karriere. Denn dank seine Kraft ist Richardson auch als Blocker einsetzbar , sorgt somit für Variabilität im Angriffsspiel und macht die Spielzüge seines Teams weniger ausrechenbar. Im letzten Jahr am College stellte Richardson den Rekord für „Rushing-Yards“ auf und gewann mit den „Crimson Tide“ den NCAA-Titel. Nach dem Abgang von Peyton Hillis gelten die Cleveland Browns als heißer Kanidat im Rennen um Richardson. Dort ist man auf der Suche nach einem Running Back der das Team tragen kann. Das er diese Qualitäten besitzt bewies Richardson in Alabama immer wieder.

4. Justin Blackmon WR – Oklahoma State

Blackmon ist der höchst gehandelte Wide Receiver im diesjährigen Draft. Im letzten Jahr am College beeindruckte er mit 1522 Yards und 18 Touchdowns. Sein Meisterstück gelang ihm jedoch im Fiesta Bowl. Dort führte er sein Team mit acht gefangenen Pässen, 186 Yards und 3 Touchdowns zum Sieg. Der 22-jährige hat gute körperliche Voraussetzungen und gilt als äußerst sicherer Passempfänger. Eine gute Ausgangssituation um auf lange Sicht eine gewichtige Option im Angriffsspiel zu werden. Allerdings fehlt es dem 1,85m großen Wide Receiver an Explosivität. Während er über eine längere Strecke durchaus schnell ist, fehlt im auf den ersten Meter der Antritt. Ein durchaus beträchtliches Manko für Teams die vornehmlich in der Mittel- und Kurzdistanz operieren.

5. Morris Claiborne CB – LSU

Claiborne ist ein vielversprechender Cornerback und kommt aus dem defensiv starken Team der Louisiana Tigers. Mit den Tigers erreichte er im letzten Jahr das NCAA-Finale und sorgte für 6 Interceptions. Der 22-jährige hat seine größten Stärken in der Zonenverteidigung, schwächelt allerdings bei der Laufverteidigung. Doch mit dem entsprechenden Trainingsaufwand sind diese Schwächen schnell vergessen. Dank seiner guten Grundschnelligkeit sollte und seiner guten Defensivschule sollte er jede Abwehr umgehend verstärken können. 

von Mattias Jahn

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